Versicherungen

Todesfallversicherung Schweiz 2026: Guide & Kosten

Todesfallversicherung in der Schweiz: Kosten, Säule 3a Limit CHF 7'258, Steuervorteile und optimale Versicherungssumme berechnen. Jetzt Guide lesen!

Redaktion12 Min. Lesezeit

Todesfallversicherung ist für viele Schweizer Familien ein unverzichtbarer Baustein der finanziellen Absicherung. Während AHV und Pensionskasse im Todesfall nur begrenzte Hinterlassenenleistungen zahlen, bleiben oft große Vorsorgelücken bestehen. Besonders für Familien mit Hypotheken, Selbständige ohne zweite Säule oder Konkubinatspaare ohne automatischen Erbschutz kann eine Todesfallversicherung den Unterschied zwischen finanzieller Sicherheit und existenziellen Sorgen bedeuten.

In diesem Guide erfährst du alles über Kosten, Steuervorteile und die optimale Integration ins Schweizer 3-Säulen-System. Du lernst, wie du deine Versicherungssumme berechnest und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.

Was bedeutet Todesfallversicherung in der Schweiz?

Definition und Zweck

Eine Todesfallversicherung zahlt beim Tod der versicherten Person eine vorher vereinbarte Kapitalsumme an die Begünstigten aus. Im Gegensatz zur klassischen Lebensversicherung handelt es sich um eine reine Risikoabsicherung ohne Sparanteil. Das Hauptziel ist die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen.

Die Todesfallversicherung ergänzt das Schweizer 3-Säulen-System optimal. Während die erste Säule (AHV) und zweite Säule (BVG) nur etwa 60% des letzten Einkommens als Hinterlassenenrente zahlen, schließt die Todesfallversicherung diese Vorsorgelücke.

Schweizer Besonderheiten

Säule 3a Integration: In der gebundenen Vorsorge kannst du bis zu CHF 7'258 pro Jahr (2026) steuerlich abziehen. Die Prämien reduzieren deine Steuerlast um 25-45% je nach Kanton und Einkommen.

Säule 3b Flexibilität: Die freie Vorsorge bietet keine Beitragslimiten und völlige Flexibilität bei den Begünstigten. Besonders wichtig für Konkubinatspaare, da diese nicht automatisch erbberechtigt sind.

Hypothekenabsicherung: Über 60% aller Schweizer Hausbesitzer nutzen Todesfallversicherungen zur Hypothekenabsicherung. Bei einer durchschnittlichen Hypothek von CHF 800'000 können die Hinterbliebenen das Eigenheim behalten.

Relevanz für verschiedene Gruppen

Familien mit Kindern benötigen oft CHF 500'000 bis CHF 1'000'000 Versicherungssumme, um das wegfallende Einkommen für 10-15 Jahre zu kompensieren.

Selbständige haben keinen BVG-Schutz und sollten mindestens das 5-fache ihres Jahreseinkommens absichern.

Konkubinatspaare können nur über die Säule 3b oder explizite Begünstigung in der Säule 3a abgesichert werden (bei mindestens 5 Jahren Zusammenleben oder gemeinsamen Kindern).

Voraussetzungen und Anforderungen

Persönliche Voraussetzungen

Das Mindestalter liegt bei den meisten Versicherern zwischen 16-18 Jahren, das Höchstalter für den Vertragsabschluss bei 65-70 Jahren. Du benötigst einen Schweizer Wohnsitz oder eine gültige Aufenthaltsbewilligung.

Die Gesundheitsprüfung erfolgt stufenweise:

  • Bis CHF 200'000: Gesundheitsfragen im Antrag
  • CHF 200'000-400'000: Erweiterte Gesundheitsfragen
  • Ab CHF 400'000: Ärztliche Untersuchung
  • Ab CHF 1'000'000: Zusätzliche Untersuchungen (EKG, Labor)

Finanzielle Anforderungen

Die Mindestversicherungssumme liegt meist bei CHF 10'000-25'000. Nach oben sind bis CHF 2-5 Millionen ohne aufwendige Prüfungen möglich. Bei höheren Summen verlangen Versicherer Nachweise über deine finanziellen Verhältnisse.

Du musst ein "versicherbares Interesse" nachweisen. Das bedeutet: Die Begünstigten müssen einen finanziellen Schaden durch deinen Tod erleiden. Bei Ehepartnern und Kindern ist dies automatisch gegeben.

Rechtliche Aspekte

In der Säule 3a ist die Begünstigungsreihenfolge gesetzlich geregelt:

  1. Ehepartner oder eingetragener Partner
  2. Direkte Nachkommen
  3. Eltern
  4. Geschwister
  5. Andere Erben

Bei der Säule 3b kannst du die Begünstigten frei wählen. Zudem ist die Säule 3a meist vor Gläubigern und Pfändung geschützt.

Kosten im Überblick

Detaillierte Kostenaufstellung nach Alter und Geschlecht

Versicherungssumme CHF 500'000, Laufzeit bis 65 Jahre:

EintrittsalterMann (CHF/Monat)Frau (CHF/Monat)Nichtraucher-RabattMit Prämienbefreiung
25 Jahre45-6535-50-25%+15-20%
30 Jahre55-7540-60-25%+15-20%
35 Jahre70-9555-75-25%+18-25%
40 Jahre95-13075-105-20%+20-25%
45 Jahre120-16590-125-20%+25-30%
50 Jahre180-250135-190-15%+30-35%
55 Jahre220-310165-235-15%+35-40%

Zusätzliche Kostenfaktoren

Gesundheitszuschläge: Bei Vorerkrankungen können Zuschläge von 25-200% anfallen. Diabetes kostet etwa 50-100% Aufschlag, Herz-Kreislauf-Erkrankungen 100-200%.

Berufszuschläge:

  • Polizei/Feuerwehr: +20-50%
  • Piloten: +50-100%
  • Extremsportler: +100-200% oder Ausschluss

Einmalige Kosten:

  • Gesundheitsprüfung: CHF 200-800
  • Vertragsänderungen: CHF 50-100
  • Wiederaufnahme nach Zahlungsrückstand: CHF 30-50

Steuervorteile und finanzielle Beispiele

Säule 3a Steuervorteile 2026

Der maximale Steuervorteil bei der Säule 3a beträgt CHF 7'258 pro Jahr für Angestellte und CHF 36'288 für Selbständige ohne Pensionskasse. Die Steuerersparnis liegt je nach Kanton und Einkommen zwischen 25-45%.

Beispielrechnung Familie Meier (Kanton Zürich)

Situation:

  • 35-jähriger Familienvater, CHF 120'000 Bruttoeinkommen
  • Säule 3a Todesfallversicherung, CHF 500'000 Versicherungssumme
  • Jährlicher Beitrag: CHF 7'258

Steuerberechnung:

  • Grenzsteuersatz: 40% (Gemeinde Zürich)
  • Jährliche Steuerersparnis: CHF 2'903
  • Effektive Kosten: CHF 4'355 pro Jahr (CHF 363 pro Monat)
  • Tatsächliche Prämie ohne Steuervorteil: CHF 605 pro Monat

Beispielrechnung Selbständige Unternehmerin (Basel-Stadt)

Situation:

  • 40-jährige Selbständige ohne Pensionskasse
  • Einkommen: CHF 150'000
  • Säule 3a Beitrag: CHF 20'000 (unter Maximum CHF 36'288)

Steuerberechnung:

  • Grenzsteuersatz: 35%
  • Jährliche Steuerersparnis: CHF 7'000
  • Versicherungssumme: CHF 800'000 möglich
  • Effektive Kosten: CHF 13'000 pro Jahr

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Abschluss

Schritt 1: Bedarf präzise ermitteln

Laufende Kosten berechnen:

  • Wohnkosten (Miete/Hypothek): CHF 2'000-4'000/Monat
  • Lebenshaltung Familie: CHF 3'000-5'000/Monat
  • Kinderbetreuung: CHF 1'000-2'500/Monat pro Kind
  • Ausbildungskosten: CHF 100'000-200'000 pro Kind

Bestehende Absicherung prüfen:

  • AHV-Hinterlassenenrente: Max. CHF 3'585/Monat
  • BVG-Hinterlassenenrente: 60% des versicherten Lohns
  • Bestehende Lebensversicherungen

Beispielrechnung Versicherungslücke:

  • Monatlicher Bedarf: CHF 8'000
  • AHV + BVG Renten: CHF 4'500
  • Lücke: CHF 3'500/Monat = CHF 42'000/Jahr
  • Für 15 Jahre: CHF 630'000 Versicherungssumme nötig

Schritt 2: Optimale Produktvariante wählen

Säule 3a wählen wenn:

  • Steueroptimierung im Vordergrund steht
  • Begünstigte der gesetzlichen Reihenfolge entsprechen
  • Langfristige Bindung bis 65 akzeptabel ist

Säule 3b wählen wenn:

  • Konkubinatspartner begünstigt werden soll
  • Höhere Flexibilität bei Auszahlung gewünscht
  • Versicherungssumme über CHF 500'000 benötigt wird

Fallende vs. konstante Versicherungssumme:

  • Fallend: Ideal für Hypothekenabsicherung (Summe sinkt mit Restschuld)
  • Konstant: Für Familienabsicherung und Einkommensersatz

Schritt 3: Anbieter systematisch vergleichen

Prämienvergleich durchführen:

  • Mindestens 5 Offerten einholen
  • Gleiche Parameter verwenden (Summe, Laufzeit, Zusatzleistungen)
  • Gesamtkosten über Vertragslaufzeit berechnen

Finanzstärke prüfen:

  • Rating von A.M. Best, Standard & Poor's oder Moody's
  • Solvency-Ratio über 200% bevorzugen
  • Geschäftstätigkeit mindestens 20 Jahre in der Schweiz

Service und Leistungen bewerten:

  • Online-Portal für Verwaltung
  • Qualität der Beratung testen
  • Erfahrungen bei Schadenabwicklung recherchieren

Schritt 4: Gesundheitsprüfung optimal vorbereiten

Gesundheitsfragebogen sorgfältig ausfüllen:

  • Alle Fragen vollständig und wahrheitsgemäß beantworten
  • Auch kleine gesundheitliche Probleme angeben
  • Bei Unsicherheiten Arzt oder Versicherer kontaktieren

Unterlagen vorbereiten:

  • Aktuelle Arztberichte bei Vorerkrankungen
  • Liste aller Medikamente
  • Impfpass und Vorsorgeuntersuchungen

Wartezeit einplanen:

  • Normale Prüfung: 2-4 Wochen
  • Mit ärztlicher Untersuchung: 4-6 Wochen
  • Bei Rückfragen oder Zusatzuntersuchungen: bis 3 Monate

Schritt 5: Vertrag final optimieren

Begünstigte präzise festlegen:

  • Namen und Geburtsdata vollständig angeben
  • Prozentuale Aufteilung bei mehreren Begünstigten
  • Ersatzbegünstigte für den Fall des Vorversterbens

Sinnvolle Zusatzleistungen prüfen:

  • Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit (Aufpreis 15-30%)
  • Nachversicherungsgarantie für Summenerhöhungen ohne Gesundheitsprüfung
  • Prämienrückgewähr bei Kündigung (nur bei gemischten Versicherungen)

Police vor Unterschrift kontrollieren:

  • Alle persönlichen Daten
  • Versicherungssumme und Laufzeit
  • Begünstigte und deren Anteile
  • Prämienbefreiungsklauseln
  • Ausschlüsse und Wartefristen

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Fehler 1: Versicherungssumme zu niedrig kalkuliert

Problem: Viele unterschätzen die tatsächlichen Lebenshaltungskosten ihrer Familie. Eine Versicherungssumme von CHF 200'000 reicht bei CHF 8'000 monatlichen Kosten nur für 2 Jahre.

Lösung: Detaillierte Haushaltsrechnung erstellen und Inflation einkalkulieren. Bei 2% jährlicher Teuerung steigen CHF 6'000 monatliche Kosten in 10 Jahren auf CHF 7'300.

Tipp: Faustformel verwenden: 5-10 Jahreseinkommen plus ausstehende Schulden als Versicherungssumme.

Fehler 2: Säule 3a Begünstigungsordnung ignoriert

Problem: Konkubinatspartner denken, sie seien automatisch begünstigt, erhalten aber nichts, weil sie nicht in der gesetzlichen Reihenfolge stehen.

Lösung: Bei Konkubinat mindestens 5 Jahre Zusammenleben oder gemeinsame Kinder nachweisen. Alternativ Säule 3b wählen.

Tipp: Begünstigung schriftlich festhalten und regelmäßig überprüfen, besonders nach Hochzeit oder Geburt.

Fehler 3: Gesundheitsfragen unvollständig beantwortet

Problem: "Kleinere" Beschwerden wie Rückenschmerzen oder gelegentliche Migräne werden verschwiegen. Bei späteren Problemen kann der Versicherer die Leistung komplett verweigern.

Lösung: Grundsatz "Im Zweifel angeben" befolgen. Lieber einen kleinen Risikozuschlag zahlen als später ohne Schutz dazustehen.

Tipp: Vor Ausfüllen alle Arztbesuche der letzten 5 Jahre auflisten und bei Hausarzt nachfragen.

Fehler 4: Steueroptimierung falsch geplant

Problem: Hohe Verdiener schöpfen Säule 3a nicht aus und verschenken jährlich CHF 1'000-3'000 Steuern. Andere zahlen unnötig in 3b ein, obwohl 3a noch Platz hätte.

Lösung: Erst Säule 3a bis Maximum ausschöpfen, dann zusätzlichen Bedarf über 3b decken. Bei mehreren Verträgen gestaffelte Auszahlung planen.

Tipp: Jährlich bis Ende November prüfen, ob Maximum erreicht wurde, und gegebenenfalls Einmaleinlage tätigen.

Fehler 5: Keine regelmäßige Überprüfung

Problem: Die vor 10 Jahren abgeschlossene CHF 300'000 Police reicht heute bei höherem Einkommen und gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mehr aus.

Lösung: Alle 3-5 Jahre oder bei wichtigen Lebensereignissen (Hochzeit, Geburt, Hauskauf, Scheidung) den Versicherungsschutz überprüfen.

Tipp: Nachversicherungsgarantie nutzen - ermöglicht Erhöhung um 50-100% ohne neue Gesundheitsprüfung bei definierten Ereignissen.

Fehler 6: Prämienausfälle und Vertragsende

Problem: Nach 3 Monaten Zahlungsrückstand erlischt der Versicherungsschutz. Gerade in finanziellen Notlagen ist aber der Todesfallschutz besonders wichtig.

Lösung: Automatische Zahlung per Lastschrift einrichten. Bei temporären Problemen Ratenzahlung oder Prämienbefreiung beantragen.

Tipp: Prämienbefreiung bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit gleich mitversichern (Aufpreis 15-25%).

Fehler 7: Billiganbieter ohne Qualitätsprüfung

Problem: Der günstigste Tarif nützt nichts, wenn der Versicherer in 20 Jahren zahlungsunfähig ist oder Leistungen nur zögerlich zahlt.

Lösung: Rating prüfen (mindestens A- bei A.M. Best), Marktposition analysieren und Kundenbewertungen lesen.

Tipp: Bei gleicher Finanzstärke ruhig den günstigeren Anbieter wählen, aber niemals Qualität für wenige Franken Ersparnis opfern.

FAQ - Häufige Fragen zur Todesfallversicherung

Wie hoch sollte meine Todesfallversicherung sein?

Die optimale Versicherungssumme hängt von deiner individuellen Situation ab. Berechne zunächst die monatlichen Lebenshaltungskosten deiner Familie (durchschnittlich CHF 6'000-10'000). Multipliziere dies mit der gewünschten Absicherungsdauer (meist 10-15 Jahre bis Kinder selbständig sind). Ziehe bestehende Absicherungen wie AHV-Hinterlassenenrente (max. CHF 3'585/Monat) und BVG-Leistungen ab. Bei einer Familie mit CHF 8'000 monatlichen Kosten und CHF 4'000 bestehender Absicherung ergibt sich eine Lücke von CHF 4'000/Monat oder CHF 480'000 für 10 Jahre. Zusätzlich solltest du ausstehende Schulden wie Hypotheken (durchschnittlich CHF 600'000) einrechnen.

Säule 3a oder 3b - welche ist für mich besser?

Säule 3a bietet erhebliche Steuervorteile mit 25-45% Ersparnis je nach Einkommen und Wohnort, ist aber weniger flexibel. Die Begünstigten sind gesetzlich geregelt und Auszahlungen erst ab 60 Jahren möglich. Säule 3b ermöglicht freie Wahl der Begünstigten und jederzeitige Auszahlung, bietet aber geringere steuerliche Vorteile. Für verheiratete Paare mit Kindern ist meist Säule 3a optimal. Konkubinatspaare sollten prüfen, ob sie die 5-Jahres-Regel erfüllen, ansonsten ist 3b die einzige Option. Die beste Strategie ist oft eine Kombination: Erst 3a bis zum Maximum ausschöpfen (CHF 7'258 für Angestellte), dann zusätzlichen Bedarf über 3b abdecken.

Was passiert bei Konkubinat mit der Todesfallversicherung?

Konkubinatspaare haben keinen automatischen Anspruch auf Hinterlassenenleistungen aus AHV oder BVG, weshalb private Vorsorge besonders wichtig ist. In der Säule 3a können Konkubinatspartner nur begünstigt werden, wenn ihr mindestens 5 Jahre ununterbrochen zusammenlebt oder gemeinsame Kinder habt. Dies muss durch Wohnsitzbestätigungen oder Geburtsurkunden nachgewiesen werden. In der Säule 3b könnt ihr euch gegenseitig frei als Begünstigte einsetzen. Das Kapital wird dann steuerfrei ausgezahlt. Wichtig: Die Begünstigung solltet ihr schriftlich dokumentieren und regelmäßig aktualisieren, besonders bei Umzug oder Trennung.

Kann ich meine Versicherung bei Zahlungsproblemen behalten?

Bei temporären finanziellen Schwierigkeiten hast du mehrere Optionen, bevor du kündigst. Die meisten Versicherer bieten Prämienreduktion durch Senkung der Versicherungssumme um 30-50% an. Mit einer Prämienbefreiung bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit (Zusatzprämie 15-25%) läuft der Schutz auch ohne Zahlungen weiter. Viele Anbieter gewähren auch Prämienstundung für 6-12 Monate bei nachgewiesenen Härtefällen. Als letzte Option kannst du den Vertrag in eine prämienfreie Police mit reduzierter Summe umwandeln. Dann zahlst du nichts mehr, erhältst aber noch einen Grundschutz von etwa 30-60% der ursprünglichen Summe.

Muss ich bei jeder Gesundheitsfrage ehrlich antworten?

Ja, absolute Ehrlichkeit ist entscheidend. Selbst kleinere "vergessene" Beschwerden können später zur kompletten Leistungsverweigerung führen. Versicherer prüfen im Todesfall systematisch alle Krankenakten der letzten Jahre. Auch gelegentliche Rückenschmerzen, für die du nur einmal beim Physiotherapeuten warst, oder leichte Depressionen solltest du angeben. Der Versicherer kann dann entscheiden: normale Prämie, Risikozuschlag von 25-100% oder in seltenen Fällen Ablehnung. Ein Zuschlag von 50% ist immer besser als später gar keine Leistung zu erhalten. Bei Unsicherheiten kannst du bei deinem Hausarzt nachfragen oder den Versicherer vorab kontaktieren.

Wann lohnt sich eine Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit?

Die Prämienbefreiung kostet einen Aufschlag von 15-30% auf die normale Prämie, kann sich aber sehr lohnen. Sie springt ein, wenn du mindestens 25% erwerbsunfähig wirst (je nach Vertrag) und übernimmt dann alle weiteren Prämienzahlungen. Bei einer Monatsprämie von CHF 150 und 20 Jahren Restlaufzeit sparst du CHF 36'000, wenn du mit 45 erwerbsunfähig wirst. Besonders sinnvoll ist sie für körperlich arbeitende Personen, Selbständige ohne gute IV-Absicherung und Alleinverdiener-Familien. Weniger wichtig ist sie, wenn du bereits eine sehr gute Erwerbsausfallversicherung hast oder die Prämien auch bei reduziertem Einkommen problemlos zahlen könntest.

Wie werden Todesfälle durch Suizid behandelt?

Suizid ist in den ersten drei Jahren nach Vertragsabschluss grundsätzlich vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Dies gilt für alle Schweizer Anbieter und ist gesetzlich so geregelt. Nach Ablauf der dreijährigen Wartefrist wird auch Suizid wie ein normaler Todesfall behandelt und die volle Versicherungssumme ausgezahlt. Bei Vertragserhöhungen beginnt für den erhöhten Anteil eine neue dreijährige Wartefrist. Diese Regelung soll Missbrauch verhindern, schützt aber langfristig auch Menschen mit psychischen Problemen. Wenn bereits bei Vertragsabschluss schwere psychische Erkrankungen bekannt sind, können Versicherer längere Ausschlussfristen oder Zuschläge verlangen. Wichtig: Auch bei psychischen Problemen solltest du ehrlich antworten, da sonst der gesamte Vertrag gefährdet ist.

Fazit

Eine Todesfallversicherung ist für die meisten Schweizer Familien ein unverzichtbarer Baustein der finanziellen Vorsorge. Mit Versicherungssummen zwischen CHF 300'000-1'000'000 und monatlichen Prämien ab CHF 50-150 lassen sich existenzielle Risiken effektiv absichern. Besonders die Steuervorteile der Säule 3a mit 25-45% Ersparnis machen die Todesfallversicherung zu einem attraktiven Vorsorgebaustein.

Der Schlüssel liegt in der individuellen Bedarfsanalyse und der richtigen Wahl zwischen Säule 3a und 3b. Während Familien meist von der steuerlich begünstigten Säule 3a profitieren, benötigen Konkubinatspaare oft die Flexibilität der Säule 3b. Eine Kombination beider Säulen ermöglicht sowohl Steueroptimierung als auch optimale Absicherung.

Vermeide die häufigsten Fehler wie zu niedrige Versicherungssummen oder unvollständige Gesundheitsangaben. Eine seriöse Beratung und der Vergleich mehrerer Anbieter zahlen sich langfristig aus. Überprüfe deinen Versicherungsschutz alle 3-5 Jahre und nutze Nachversicherungsgarantien für Anpassungen ohne neue Gesundheitsprüfung.

Nächste Schritte: Berechne deinen individuellen Absicherungsbedarf, hole 3-5 Vergleichsofferten ein und lass dich unabhängig beraten. Eine gut geplante Todesfallversicherung gibt dir und deiner Familie die finanzielle Sicherheit, die ihr verdient.

Verwandte Themen

todesfallversicherungtodesfallversicherung kosten schweizsäule 3a todesfallversicherungtodesfallversicherung berechnenlebensversicherung schweiz

Bereit für den nächsten Schritt?

Entdecke weitere hilfreiche Artikel zur Selbstständigkeit in der Schweiz

Alle Artikel anzeigen →