Selbständig werden Schweiz: Kompletter Guide 2026
Selbständig werden in der Schweiz: Anmeldung, Kosten, MWST-Pflicht und Steuern 2026. Schritt-für-Schritt Anleitung mit aktuellen Zahlen. Jetzt lesen!
Selbständig zu werden ist der Traum vieler Schweizer Angestellten. Doch zwischen der Idee und dem ersten eigenen Auftrag liegen oft Monate der Unsicherheit. Welche Behördengänge sind nötig? Was kostet die Selbständigkeit wirklich? Und wie viel kann ich verdienen?
Viele scheitern bereits an den ersten Hürden: komplizierte AHV-Anmeldungen, unklare MWST-Regeln oder teure Versicherungslücken. Dabei ist der Weg in die Schweizer Selbständigkeit durchaus planbar – wenn man die Spielregeln kennt.
Nach diesem Leitfaden kennst du alle nötigen Schritte von der ersten Geschäftsidee bis zum etablierten Ein-Personen-Unternehmen. Du erfährst konkret, welche Kosten auf dich zukommen, wie du typische Anfängerfehler vermeidest und realistisch einschätzen kannst, ob sich dein Vorhaben lohnt.
Was bedeutet Selbständigkeit in der Schweiz?
Definition nach schweizerischem Recht
Als selbständig gilt, wer wirtschaftlich unabhängig auf eigene Rechnung und Gefahr arbeitet. Die AHV-Ausgleichskasse prüft dies anhand von fünf Kriterien: eigenes unternehmerisches Risiko, keine Weisungsbindung, eigene Infrastruktur, mehrere Auftraggeber und selbständige Kundenakquise.
Wichtig: Die Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit ist entscheidend. Arbeitest du faktisch wie ein Angestellter (feste Arbeitszeiten, nur ein Auftraggeber, keine eigenen Geschäftskosten), stuft dich die AHV als angestellt ein – mit entsprechenden Nachzahlungen.
Rechtsformen im Überblick
Die Einzelfirma ist die einfachste Form. Du haftest unbeschränkt mit deinem Privatvermögen, führst die Geschäfte allein und musst dich erst ab CHF 100'000 Jahresumsatz ins Handelsregister eintragen. Kosten: praktisch null.
Eine GmbH bietet beschränkte Haftung, erfordert aber CHF 20'000 Stammkapital und kostet CHF 1'500-3'000 in der Gründung. Sie lohnt sich meist erst ab CHF 150'000 Jahresumsatz wegen der doppelten Steuerbelastung.
Die AG ist für Einzelgründer selten sinnvoll. Sie braucht CHF 100'000 Aktienkapital und komplexere Strukturen.
Steuerliche Behandlung
Als Selbständiger zahlst du keine Lohnsteuer, sondern versteuerst dein Erwerbseinkommen zusammen mit deinem Privatvermögen. Geschäftskosten kannst du vollständig abziehen – von der Büromiete bis zum Geschäftslunch.
Ab CHF 100'000 Jahresumsatz bist du MWST-pflichtig und rechnest 7.7% Mehrwertsteuer auf deine Leistungen. Diese führst du quartalsweise ab, kannst aber auch die Vorsteuer auf Geschäftsausgaben zurückfordern.
Voraussetzungen für die Selbständigkeit
Rechtliche Anforderungen
Schweizer Bürger können ohne Einschränkungen selbständig werden. EU/EFTA-Bürger benötigen eine gültige Aufenthaltsbewilligung. Drittstaatsangehörige brauchen meist eine Niederlassungsbewilligung C oder eine besondere Bewilligung in Mangelbereichen.
Reglementierte Berufe (Ärzte, Anwälte, Architekten, Treuhänder) brauchen kantonale Berufsausübungsbewilligungen. Das Baugewerbe erfordert einen Handwerkerausweis, das Gastgewerbe ein Wirtepatent.
Finanzielle Voraussetzungen
Plane mindestens CHF 15'000-25'000 Startkapital ein. Davon gehen CHF 8'000-12'000 für die ersten sechs Monate Lebenshaltung drauf, CHF 3'000-5'000 für Geschäftsausstattung und CHF 4'000-8'000 als Liquiditätspuffer.
Unterschätze nicht die Steuerlast: Als Selbständiger zahlst du im zweiten Jahr provisorische Steuern auf das geschätzte Einkommen. Bei CHF 60'000 Jahreseinkommen sind das je nach Kanton CHF 8'000-15'000.
Versicherungsobligatorium
Du musst dich innert 30 Tagen bei der AHV-Ausgleichskasse anmelden. Die Mindestbeiträge betragen CHF 514 pro Jahr, bei höherem Einkommen 9.65% des Nettoerwerbseinkommens.
Die Krankenversicherung bleibt obligatorisch. Als Selbständiger bist du aber nicht mehr unfallversichert – ausser du schliesst eine private Unfallversicherung ab.
Dringend empfohlen ist ein Krankentaggeld. Ohne bist du bei längerer Krankheit ohne Erwerbsersatz. Eine Police mit 80% Lohnfortzahlung ab dem 31. Tag kostet CHF 1'200-2'400 jährlich.
Kosten im Überblick
Einmalige Startkosten
| Position | Kosten (CHF) | Obligatorisch |
|---|---|---|
| AHV-Anmeldung | 0 | Ja |
| Handelsregistereintrag | 100-200 | Ab CHF 100'000 Umsatz |
| Website erstellen | 1'500-4'000 | Empfohlen |
| Büroausstattung | 800-3'000 | Je nach Tätigkeit |
| Logo/Corporate Design | 500-2'000 | Optional |
| Rechtsberatung | 300-800 | Empfohlen |
Laufende Jahreskosten
| Position | Kosten (CHF) | Obligatorisch |
|---|---|---|
| AHV-Mindestbeiträge | 514 | Ja |
| Krankenversicherung | 3'600-6'000 | Ja |
| Krankentaggeld | 1'200-2'400 | Empfohlen |
| Berufshaftpflicht | 300-1'500 | Je nach Branche |
| Buchhaltungssoftware | 200-600 | Praktisch nötig |
| Weiterbildung | 1'000-3'000 | Empfohlen |
| Marketing | 1'500-5'000 | Individuell |
Gesamtkosten im ersten Jahr: CHF 12'000-25'000 je nach Branche und Ansprüchen.
Einkommen und Verdienstmöglichkeiten
Durchschnittliche Stundensätze nach Branchen
- IT/Software-Entwicklung: CHF 90-150 pro Stunde
- Unternehmensberatung: CHF 120-250 pro Stunde
- Grafik/Webdesign: CHF 80-140 pro Stunde
- Handwerk (Elektriker, Sanitär): CHF 70-110 pro Stunde
- Coaching/Training: CHF 100-200 pro Stunde
- Übersetzungen: CHF 60-90 pro Stunde
- Buchhaltung: CHF 70-120 pro Stunde
Beispielrechnung: IT-Berater
Brutto-Jahresumsatz: CHF 80'000
- 800 Arbeitsstunden × CHF 100/Stunde
Abzüglich Geschäftskosten:
- Büro/Equipment: CHF 3'600
- Weiterbildung: CHF 2'000
- Marketing: CHF 1'500
- Diverses: CHF 1'400
- Total Kosten: CHF 8'500
Abzüglich Sozialversicherungen:
- AHV/IV/EO (9.65%): CHF 6'904
- Nettoeinkommen vor Steuern: CHF 64'596
Bei 25% Steuersatz bleiben CHF 48'447 netto – deutlich weniger als die CHF 80'000 Bruttoumsatz suggerieren.
Einkommensentwicklung in den ersten Jahren
- Jahr 1: CHF 35'000-50'000 (Aufbau, wenige Kunden)
- Jahr 2-3: CHF 50'000-75'000 (stabilere Auftragslage)
- Jahr 4+: CHF 60'000-100'000+ (etablierte Kundenbeziehungen)
Erfolgsfaktoren für höhere Einkommen: Spezialisierung auf Nischenbereiche, langfristige Kundenverträge, passive Einkommensquellen durch Produkte oder Kurse.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Selbständigkeit
1. Vorbereitung und Planung (4-8 Wochen)
Geschäftsidee konkretisieren: Definiere deine Zielkunden, dein Leistungsangebot und deine Preise. Teste die Nachfrage mit 5-10 potenziellen Kunden.
Finanzplanung: Erstelle eine Liquiditätsplanung für die ersten 12 Monate. Berücksichtige saisonale Schwankungen und verspätete Zahlungen.
Erste Kundenansprache: Beginne bereits vor der Gründung mit Networking. Nutze bestehende Kontakte und baue dir einen ersten Kundenstamm auf.
2. Behördliche Anmeldungen (1-2 Wochen)
AHV-Ausgleichskasse kontaktieren: Melde deine Selbständigkeit mit dem Fragebogen für Selbständigerwerbende an. Bring Belege für deine ersten Aufträge mit.
Handelsregistereintrag (falls nötig): Bei über CHF 100'000 geplanten Umsatz oder wenn du unter Firmennamen auftreten willst. Kostet CHF 100-200.
MWST-Anmeldung: Obligatorisch ab CHF 100'000 Umsatz, freiwillig ab CHF 0. Bei schwankenden Einnahmen kann die freiwillige Anmeldung steuerliche Vorteile bringen.
3. Versicherungen organisieren (1 Woche)
Krankentaggeld: Schliesse es vor dem ersten Arbeitstag ab. Wartefristen von 30-365 Tagen sind üblich. Bei Vorerkrankungen kann eine Gesundheitsprüfung nötig sein.
Berufshaftpflicht: Für beratende Tätigkeiten meist obligatorisch. Deckt Schäden durch fehlerhafte Beratung ab. Kosten: CHF 300-1'500 jährlich.
Unfallversicherung: Als Selbständiger nicht mehr automatisch versichert. Private Unfallversicherung kostet CHF 200-600 jährlich.
4. Administrative Grundlagen (2-3 Wochen)
Geschäftskonto eröffnen: Auch bei Einzelfirmen empfohlen für saubere Trennung. Viele Banken bieten spezielle KMU-Konten ab CHF 10-30 monatlich.
Buchhaltung einrichten: Für kleinere Umsätze reicht eine einfache Milchbüchleinrechnung. Software wie Banana oder BusPro kostet CHF 100-300 jährlich.
Rechnungsvorlagen erstellen: Alle Rechnungen müssen deine vollständigen Kontaktdaten, eine fortlaufende Nummer und klare Zahlungskonditionen enthalten.
5. Marketing und Kundenakquise (laufend)
Website aufsetzen: Ein professioneller Webauftritt kostet CHF 1'500-4'000. Wichtiger als das Design sind klare Leistungsbeschreibungen und Referenzen.
Networking: Besuche Branchenevents, tritt Berufsverbänden bei und nutze LinkedIn für die Kontaktpflege. Persönliche Empfehlungen sind die beste Kundenquelle.
Referenzen sammeln: Dokumentiere deine ersten Projekte ausführlich. Bitte zufriedene Kunden um schriftliche Testimonials.
6. Erste Aufträge und Skalierung
Qualität vor Quantität: Lieber wenige Projekte perfekt abwickeln als sich zu verzetteln. Zufriedene Kunden bringen Folgeaufträge.
Prozesse dokumentieren: Halte wiederkehrende Abläufe in Checklisten fest. Das spart Zeit und reduziert Fehler.
Preise anpassen: Überprüfe deine Stundensätze alle 6-12 Monate. Bei guter Auslastung kannst du 10-20% Aufschlag verlangen.
Die 8 häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest
1. Ungenügende finanzielle Planung Viele Gründer kalkulieren nur die direkten Geschäftskosten, vergessen aber Steuern, Sozialversicherungen und private Ausgaben. Lösung: Erstelle eine detaillierte 12-Monats-Budgetplanung mit 20% Sicherheitspuffer.
2. Krankentaggeld vernachlässigen
Ohne Krankentaggeld erhältst du bei Arbeitsunfähigkeit keinen Erwerbsersatz. Viele merken das erst, wenn es zu spät ist.
Lösung: Schliesse das Krankentaggeld vor dem ersten Arbeitstag ab, auch wenn es teuer scheint.
3. Scheinselbständigkeit riskieren Wer nur einen Auftraggeber hat und wie ein Angestellter arbeitet, riskiert AHV-Nachzahlungen über Jahre. Lösung: Suche aktiv mehrere Kunden, arbeite mit eigener Infrastruktur und trage echtes unternehmerisches Risiko.
4. Preise zu tief ansetzen Aus Angst vor der Konkurrenz kalkulieren viele zu knapp und vergessen, dass sie alle Kosten selbst tragen müssen. Lösung: Kalkuliere alle Kosten (auch Steuern und Ferien) und orientiere dich an Marktpreisen, nicht an deinem früheren Lohn.
5. Buchhaltung vernachlässigen Unordentliche Belege führen zu Chaos bei der Steuererklärung und verpassten Abzugsmöglichkeiten. Lösung: Führe von Anfang an eine ordentliche Buchhaltung, digital oder mit einem Treuhänder.
6. Keine schriftlichen Kundenverträge Mündliche Abmachen führen oft zu Missverständnissen bei Leistungsumfang, Terminen oder Zahlungskonditionen. Lösung: Verwende für jeden Auftrag eine schriftliche Offerte mit klaren AGB.
7. Soziale Absicherung unterschätzen Die Lücken in der sozialen Sicherheit (kein Arbeitslosengeld, tiefere Renten) werden oft erst später sichtbar. Lösung: Prüfe den freiwilligen BVG-Anschluss und bilde private Reserven für Arbeitslosigkeit.
8. Zu spät mit Marketing beginnen Wer erst nach der Gründung anfängt, Kunden zu suchen, überbrückt schwer die ersten Monate ohne Einkommen. Lösung: Beginne schon 2-3 Monate vor der Gründung mit Networking und ersten Kundenansprachen.
Weiterführende Artikel
- Einfache Gesellschaft gründen
- Einzelfirma gründen
- GmbH gründen
- AHV Rente berechnen
- Buchhaltung für Selbständige
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Kann ich neben dem Angestelltenverhältnis selbständig sein?
Ja, das ist grundsätzlich möglich, aber du musst mehrere Punkte beachten. Informiere deinen Arbeitgeber und prüfe deinen Arbeitsvertrag auf Konkurrenzverbote. Du zahlst AHV-Beiträge auf beide Einkommen, kannst aber den BVG-Koordinationsabzug nur einmal geltend machen. Steuerlich werden beide Einkommen zusammengezählt, was zu einer höheren Progression führt. Die Nebenselbständigkeit muss echte unternehmerische Züge haben, sonst gilt sie als Schwarzarbeit.
Wann muss ich mich ins Handelsregister eintragen?
Bei einer Einzelfirma ist der Handelsregistereintrag ab CHF 100'000 Jahresumsatz obligatorisch. Du kannst dich aber auch freiwillig früher eintragen lassen, wenn du unter einem Firmennamen auftreten willst – also nicht nur unter deinem bürgerlichen Namen. Der Eintrag kostet CHF 100-200 und ermöglicht es dir, Geschäftskonten zu eröffnen und unter dem Firmennamen zu fakturieren. GmbH und AG müssen sich immer ins Handelsregister eintragen, unabhängig vom Umsatz.
Wie hoch sind die AHV-Beiträge als Selbständiger?
Als Selbständiger zahlst du mindestens CHF 514 AHV/IV/EO-Beiträge pro Jahr, auch bei sehr kleinem Einkommen. Ab einem jährlichen Nettoeinkommen von CHF 5'323 werden 9.65% des tatsächlichen Einkommens fällig. Der Höchstbeitrag liegt bei CHF 2'724 pro Jahr. Die Beiträge kannst du in Raten zahlen, musst aber mit Verzugszinsen rechnen bei verspäteter Zahlung. Bei schwankendem Einkommen werden die Beiträge jährlich angepasst.
Was passiert bei Krankheit ohne Krankentaggeld?
Ohne Krankentaggeld erhältst du bei Arbeitsunfähigkeit keinen Erwerbsersatz. Du bist vollständig auf deine privaten Ersparnisse angewiesen. Auch die Krankenversicherung zahlt nur die medizinischen Kosten, nicht den entgangenen Lohn. Erst bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit (mindestens ein Jahr) hast du eventuell Anspruch auf eine IV-Rente. Ein Krankentaggeld mit 80% Lohnersatz und 30 Tagen Wartefrist kostet etwa CHF 1'200-1'800 jährlich und ist praktisch unverzichtbar.
Kann ich als Ausländer in der Schweiz selbständig werden?
EU/EFTA-Bürger können mit einer gültigen Aufenthalts- oder Arbeitsbewilligung selbständig werden. Die Bewilligung muss in der Regel verlängert oder angepasst werden. Drittstaatsangehörige benötigen meist eine Niederlassungsbewilligung C oder eine spezielle Bewilligung in Mangelbereichen. Die kantonalen Migrationsbehörden prüfen jeden Fall einzeln. In reglementierten Berufen (Gesundheitswesen, Rechtswesen) gelten zusätzliche Anforderungen. Lass dich frühzeitig bei der zuständigen Behörde beraten, da die Verfahren mehrere Monate dauern können.
Wann wird die MWST-Anmeldung obligatorisch?
Die MWST-Anmeldung wird ab CHF 100'000 Jahresumsatz innerhalb von 12 aufeinanderfolgenden Monaten obligatorisch. Du kannst dich aber auch freiwillig ab dem ersten Franken anmelden. Dies lohnt sich, wenn du hohe Geschäftsausgaben hast (Computer, Auto, Büroausstattung) und die Vorsteuer zurückfordern kannst. Die Abrechnung erfolgt meist quartalsweise. Kleine Unternehmen können oft den vereinfachten Saldosteuersatz nutzen, der die Buchhaltung erheblich vereinfacht.
Wie viel Steuern zahle ich als Selbständiger?
Dein Erwerbseinkommen wird zusammen mit dem Privatvermögen und anderen Einkünften veranlagt. Bei CHF 60'000 Jahreseinkommen (ledig, ohne Vermögen) zahlst du je nach Kanton CHF 8'000-15'000 Steuern. Dazu kommen im zweiten Jahr provisorische Steuern auf das geschätzte Einkommen. Als Selbständiger kannst du aber alle Geschäftskosten abziehen: Bürokosten, Weiterbildung, Geschäftsessen, Fahrtkosten, Computer und sogar einen Teil der Wohnungskosten bei Heimarbeitsplatz. Eine gute Buchhaltung kann deine Steuerlast erheblich reduzieren.
Fazit: Dein Weg in die Selbständigkeit
Die Selbständigkeit in der Schweiz ist kein Buch mit sieben Siegeln, aber sie verlangt sorgfältige Vorbereitung. Die grössten Stolpersteine sind ungenügende Finanzplanung, fehlende Versicherungen und zu optimistische Einkommenserwartungen.
Besonders wichtig: Unterschätze nicht die versteckten Kosten. Zu deinem Bruttoeinkommen kommen Sozialversicherungen, Steuern, Geschäftskosten und die Vorsorge für arbeitsfreie Zeiten. Als Faustregel solltest du 40-50% deines Umsatzes für diese Posten einplanen.
Die Schweiz bietet Selbständigen aber auch einige Vorteile: ein stabiles Rechtssystem, hohe Zahlungsmoral der Kunden und interessante Steueroptimierungsmöglichkeiten. Mit der richtigen Vorbereitung und realistischen Erwartungen kannst du erfolgreich den Sprung wagen.
Deine nächsten Schritte:
- Konkretisiere deine Geschäftsidee und teste sie mit ersten Kundenanfragen
- Erstelle eine realistische Finanzplanung für die ersten 12 Monate
- Vereinbare einen Beratungstermin bei der AHV-Ausgleichskasse deines Kantons
- Informiere dich über branchenspezifische Bewilligungen und Versicherungen
Die Selbständigkeit ist ein Marathon, kein Sprint. Nimm dir die Zeit für eine gründliche Vorbereitung – sie zahlt sich in den kommenden Jahren mehrfach aus.
Weiterführende Artikel:
- Einzelfirma gründen in der Schweiz: Schritt-für-Schritt Anleitung
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- Buchhaltung für Einzelfirmen: Software und Treuhänder im Test
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